Zunehmend entsteht der Eindruck, man könne jederzeit das Opfer von Betrügern werden, wenn man nicht sehr wachsam ist. Auch ich bleibe davon nicht verschont.
Dem sogenannten Enkeltrick und falschen Polizisten bin ich erfolgreich begegnet, indem ich mich nicht täuschen ließ, was manchmal eine Weile dauerte, weil die Anrufer sehr geschickt vorgehen. Auch den Zutritt zu meiner Wohnung habe ich mehrere Male erfolgreich verhindert.
Seit einigen Wochen wurde ich immer wieder von derselben Nummer angerufen wurde – beim ersten Mal wollte man irgendetwas abgleichen – später wurde immer gleich aufgelegt, egal, ob der AB eingeschaltet war oder ob ich ranging. Hinzu kam, dass eine Nachbarin, zu der ich kaum Kontakt habe, mir ihre Handynummer gab und mich bat, sie sofort zu benachrichtigen, falls ich verdächtige Gestalten im Haus sehe; ihre Familie werde bedroht und erpresst.
Ich beschloss, mich mit diesem Thema intensiver zu befassen, nachdem sich auf einige Anzeigen, die ich bei Ebay Kleinanzeigen aufgegeben hatte, nur Betrüger meldeten, die unter fadenscheinigen Argumenten vor allem an meiner Adresse interessiert schienen. Vor einigen wurde bereits gewarnt. Ich wohne in einem Bezirk, in dem man die Wohlhabenden vermutet.
In der Bibel gibt es viele Verheißungen, die Sicherheit betreffend. Eine der bekanntesten finden wir in der Bibel im 91. Psalm: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der sagt zum Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue,… Seine Wahrheit ist Schutz und Schild.“
Wo ist dieser Schirm? Und was ist Seine Wahrheit? Ich folgerte, dass ich, in dem Maße, wie ich die Wahrheit erkenne, unter dem Schirm sitze und geborgen bin. Gott kennt weder Betrug noch Betrüger, noch Betrogene. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy (S.92), lesen wir: „Die Grundlage des Bösen beruht auf dem Glauben, dass es etwas neben Gott gebe. Dieser Glaube neigt dazu, zwei entgegengesetzte Kräfte anzuerkennen, statt nur auf den Ansprüchen der Wahrheit zu bestehen. Der Fehler, zu denken, dass Irrtum wirklich sein könne, während er doch nur die Abwesenheit der Wahrheit ist, führt zu dem Glauben an die Übermacht des Irrtums.“
Mit diesem Text sind Christliche Wissenschaftler vertraut, aber haben wir nicht immer noch damit zu ringen, dass uns etwas sehr wirklich erscheint, gegen das wir uns wehren müssen, egal, ob es um Sünde, Krankheit oder Tod geht?
In ihrem Buch Erste Kirche Christi Wissenschaftler und Verschiedenes (S.210) sagt Mary Baker Eddy. „Geliebte Christliche Wissenschaftler, haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, dass Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können… Ein von Güte erfülltes Gemüt hat keine Tür, durch die das Böse eindringen kann und keinen Raum, den es ausfüllen kann. Gute Gedanken sind ein undurchdringlicher Panzer; damit angetan, seid ihr gegen die Angriffe des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht nur ihr seid geborgen, sondern alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet.“
Am Montag um halb 10 klingelte mein Telefon. Ich ließ den AB rangehen, weil es wieder dieselbe Nummer war wie seit Wochen.
Dann beschloss ich, die wöchentliche Bibellektion mit dem Thema „Wirklichkeit“ aufmerksam zu lesen, um zu erfahren, ob sie mir zu diesem Problem etwas zu sagen hat. Sowohl der erste Satz wie auch der letzte Satz dieser Lektion lautete: „Sieh, jetzt ist die angenehme Zeit! Sieh, jetzt ist der Tag des Heils!“
Ich wollte gerade mit dem letzten Abschnitt beginnen, als mein Telefon erneut klingelte. Wieder dieselbe Nummer! Ich beschloss, ranzugehen.
Es meldete sich ein Mann, der sich als Mitarbeiter eines Telekommunikationsanbieters mit Fokus auf Geschäftskunden vorstellte. Er erklärte, dass in dem Gebiet, in dem ich wohne, im kommenden Frühjahr staatlich geförderter Glasfaserausbau stattfinden werde und ob er den Geschäftsführer sprechen könne.
Wir hatten ein ziemlich langes Gespräch, in dem ich viele Fragen stellen und einiges klarstellen konnte. Es endete damit, dass er versprach, mich aus der Liste der potenziellen Kunden zu streichen. Auf die Frage, warum man mich wochenlang angerufen und gleich wieder aufgelegt hatte, hatte er allerdings keine Antwort.
Mein letzter Satz, bevor wir das Gespräch beendeten, war: „Bleiben Sie seriös und ehrlich!“ worauf er antwortete: „Bin ich immer!“
Das war das Ende der lästigen Anrufe.
Es gibt viel zu tun. Wir sollten täglich konsequent daran arbeiten, zu erkennen, was wirklich ist, und wir sollten uns nicht täuschen lassen.
Ich bin dankbar, dass wir, wenn wir uns an Gott wenden, erfahren können, dass Wahrheit immer gegenwärtig ist und dass sie uns zeigt, was wirklich ist.
Karin